Ob jung oder alt, Gicht kann grundsätzlich in jedem Alter auftreten. Besonders anfällig: das Gelenk am großen Zeh.

Ab welchem Alter kann Gicht auftreten?

Von der Gicht haben viele schon einmal gehört. Oft kennt man auch aus der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis jemanden, der unter der Gicht leidet. Da stellen sich viele die Frage, ab welchem Alter kann Gicht auftreten? Auf diese Frage wollen wir Ihnen nun eine Antwort geben.

Was passiert bei Gicht überhaupt?

Gicht ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die sogenannte Harnsäure im Blut. Harnsäure entsteht als Abbauprodukt im Körper. Besonders Alkohol und Eiweiße liefern als Abbauprodukt viel Harnstoff. Der anfallende Harnstoff kann nur relativ langsam aus dem Körper wieder ausgeschieden werden. Fällt mehr Harnstoff an als ausgeschiedenen werden kann, kann der Harnstoff sich in den Gelenken ablagern. Diese Ablagerungen entzünden sich daraufhin und können starke Schmerzen hervorrufen. Unbehandelt kann die Gicht langfristig Organe und Gelenke schädigen. Die Entzündungen machen im Laufe der Zeit die Gelenke kaputt.

Ab welchem Alter kann Gicht auftreten?

Ganz allgemein lässt sich erstmal festhalten, dass die Gicht in jedem Alter auftreten kann. Wie beschrieben wird ein Gichtanfall von erhöhten Harnsäurewert im Blut ausgelöst. Ob jemand hohe Werte an Harnsäure im Blut hat ist nicht altersgebunden. Man kann bereits in sehr jungen Jahren an erhöhten Harnsäurewerten leiden. Dann ist es auch denkbar, dass ein junger Patient einen Gichtanfall bekommt. Der persönliche Lebensstil und die Ernährung spielen hier eine wichtige Rolle. Unser moderner Lebensstil mit viel Eiweiß und Alkohol sowie nur sehr geringe Bewegung sind begünstigend für die Entstehung einer Gicht. Da auch immer jüngere Menschen einen solchen Lebensstil pflegen, kann entsprechend auch schon bei jüngeren Patienten eine Gicht entstehen.

Welche Patienten sind besonders betroffen?

Auch wenn die Gicht theoretisch in jedem Alter auftreten kann lassen sich jedoch Tendenzen feststellen. Patienten in bestimmtem Altersbereichen haben ein höheres Risiko an Gicht zu erkranken. Auch Patienten mit Übergewicht haben in der Tendenz ein deutlich erhöhtes Risiko. Worauf es dabei ankommt und in welchen Altersgruppen das bevorzugt geschieht wollen wir uns nun genauer ansehen.

Welche Gichtformen unterscheidet man?

Der Mediziner unterscheidet zwischen zwei Gichtformen:

  • Primäre Gicht
  • Sekundäre Gicht

Primäre Gicht bedeutet, dass die Gicht auf genetischer Vorbelastung und Lebensgewohnheiten beruht. Dies ist in Industriestaaten die am häufigsten vorkommende Art der Gicht. Unser westlicher Lebensstil und Ernährung begünstigen hier die Entstehung der Gicht.

Die sekundäre Gicht hingegen hängt von Vorerkrankungen und der Einnahme bestimmter Medikamente ab. Manche Arzneimittel verändern die Ausscheidung der Harnsäure im Körper. Über diesen Weg kann es zum Beispiel zu einem Gichtanfall kommen, obwohl der Patient vielleicht normale Harnstoffwerte hat. Auch bestehende Erkrankungen der Nieren können zu erhöhten Harnsäurewerten führen. Die Niere ist nämlich das Hauptausscheidungsorgan für die Harnsäure.

Ab welchem Alter kann die primäre Gicht auftreten?

Von der primären Gicht sind Männer meistens zwischen dem 40. und dem 60. Lebensjahr betroffen. Eher mit dem Ende der Menopause, also durchschnittlich im Alter von 50-60 Jahren sind Frauen betroffen. Das lässt sich in vielen Fällen auf die Veränderung des Hormonhaushaltes in dieser Phase zurückführen.

Ab welchem Alter kann die sekundäre Gicht auftreten?

Die sekundäre Gicht hängt wie beschrieben von äußeren Umständen ab. Das bedeutet, dass sie weniger an ein bestimmtes Alter gebunden ist als die primäre Form. So können unter Umständen und in extremen Fällen sogar bereits Kinder unter Gichtanfällen leiden. Das ist zum Glück aber sehr selten.

Fazit

Man ist also in keinem Alter unbedingt davor geschützt einen plötzlichen Gichtanfall zu bekommen. Es empfiehlt sich also bereits in jüngeren Jahren auf seinen Lebensstil zu achten und seine Harnsäurewerte im Blick zu halten. Eine angemessene Ernährung, Gewichtskontrolle und regelmäßige Bewegung können ja auch bekanntermaßen vor anderen Erkrankungen schützen. Wenn Sie das beachten ist Ihr persönliches Risiko gering.