Gicht bei Tieren
Viele von uns haben mit Sicherheit schon einmal von der Erkrankung Gicht gehört oder kennen jemanden aus dem Bekanntenkreis, der an dieser Erkrankung leidet. Immer wieder hört man auch von Haustieren, die an Gicht leiden sollen. Da taucht bei vielen Haustierbesitzern die Frage auf, ob es auch Gicht bei Tieren gibt. In diesem Artikel wollen wir Ihnen auf diese Frage eine Antwort und nützliche Tipps geben.
Was passiert bei Gicht?
Gicht ist in den Industrieländern eine häufige Stoffwechselerkrankung. Durch unsere zumeist sehr protein- und kalorienreiche Ernährung kann eine Gicht entstehen. Bei der Verstoffwechselung unserer Nahrung entsteht sehr viel Harnsäure. Diese Harnsäure kann in gewissen Mengen über die Niere ausgeschieden werden.
Durch unsere moderne Ernährung entsteht manchmal aber mehr Harnsäure als die Niere ausscheiden kann. Die Menge an Harnsäure im Blut nimmt dadurch zu. Sind die Harnsäurewerte im Blut zu hoch, kann sich die Harnsäure in der Form von Uratkristallen in den Gelenken ablagern. Diese Kristalle lösen im Anschluss eine starke Entzündung aus, die mit heftigen Schmerzen einhergeht. Dies ist dann ein akuter Gichtanfall.
Wie ist es mit Gicht bei Tieren?
Grundsätzlich können neben dem Menschen alle Tiere, egal ob Reptilien oder Säugetiere, von der Stoffwechselerkrankung Gicht betroffen sein. Auch bei den Tieren fällt im Rahmen des Stoffwechsels Harnsäure an. Übersteigt die Produktion der Harnsäure die ausgeschiedene Menge, droht die Gicht bei Tieren. Unsere Haustiere unterliegen also denselben Mechanismen und sind ebenfalls von Zivilisationserkrankungen betroffen.
Gicht bei Tieren? Eine ganz neue Erkrankung?
Viele der heutigen Probleme unserer Haustiere gehen auf die moderne Form der Ernährung zurück. Oftmals ist die Bewegung der Tiere eingeschränkt. Sie verbringen viel Zeit in kleinen Käfigen oder bekommen zu wenig Auslauf. Die Ernährung entspricht oftmals auch nicht dem, wie es von Natur aus für die Tiere vorgesehen ist. Diese Faktoren begünstigen die Entstehung einer Gicht. Allerdings gab es wohl schon bei den Dinosauriern Tiere, die unter Gicht gelitten haben. An manchen Fossilien konnten die typischen Veränderungen an den Knochen festgestellt werden. In der heutigen Zeit ist das Vorkommen aber schon deutlich häufiger.
Gicht bei Tieren – Was ist als Halter wichtig?
Leider können unsere Haustiere sich nicht direkt äußern und uns ihre Beschwerden mitteilen. Umso wichtiger ist es, auf das Verhalten und etwaige Veränderungen bei den Haustieren zu achten. Eine Gicht bei Tieren äußert sich leider nicht immer eindeutig und die Symptome können von Tierart zu Tierart verscheiden sein.
Gicht bei Tieren – Wie äußert sie sich?
Da sich die Gichtpartikel in den Gelenken ablagern sind häufig die Beine betroffen. Humpeln, verringerte Bewegung oder geschwollene und entzündete Füße und Beine können ein starkes Indiz sein. Besonders bei Vögeln sind dies typische Anzeichen. Schlangen können manchmal weiße Flecken auf der Mundschleimhaut bekommen. Bei Reptilien finden sich Ablagerungen meist an den Organen und sind entsprechend schwer zu entdecken. Zeigen sich entzündete Knoten an äußeren Hautschichten kann dies bei Reptilien ein Symptom für zu hohe Harnsäurewerte sein.
Wie wird die Gicht bei Tieren behandelt?
Um die Gicht zu behandeln sind ähnliche Maßnahmen wie bei Menschen empfehlenswert:
- Umstellung der Ernährung, artgerechtes Füttern
- Mehr Flüssigkeit bei Reptilien
- Kühlen betroffener Gelenke
- Gabe spezieller Medikamente oder Nährstofflösungen
Wichtig bei der Gicht bei Tieren – Eiweißzufuhr kontrollieren
Sehr wichtig ist vor allem, die Proteinzufuhr über das Futter zu kontrollieren und gegebenenfalls zu reduzieren. Im Allgemeinen sollte auf eine artgerechte Fütterung sowie Haltung geachtet werden. Wird dies beachtet verringert sich die Produktion von Harnsäure oftmals auf Werte, die von den Nieren wieder ausgeschieden werden können. Dadurch lässt sich manchmal ein Gichtanfall verhindern und die Gesundheit der Tiere verbessert sich.
Gicht bei Tieren – Nicht immer unter Kontrolle zu bekommen
Bei einer klinisch manifesten Gelenkgicht sowie bei sehr hohen Harnsäurewerten im Blut ist häufig kein Behandlungserfolg zu erwarten. Sollte dies der Fall sein und das Tier ist nicht mehr in der Lage ein artgerechtes Leben zu führen, wird meist eine Einschläferung empfohlen.