Ist Gicht lebensgefährlich?

Gicht ist eine häufige Erkrankung und kann für den Patienten sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Durch die zum Teil sehr heftigen Schmerzen bekommen viele Patienten Panik. Dementsprechend haben sie große Sorge, ob Gicht etwa lebensgefährlich ist. Auf diese wichtige Frage wollen wir Ihnen eine Antwort geben.

Was ist eigentlich Gicht?

Als Gicht bezeichnet der Arzt eine entzündliche Erkrankung. Gicht lässt sich auf hohe Blutwerte der Harnsäure zurückführen. Harnsäure wird sehr viel produziert wenn man viel Alkohol oder Eiweiß zu sich nimmt. Steigen die Blutwerte zu stark an kann sich die Harnsäure in den Gelenken als sogenannte Uratkristalle ablagern. Diese Ablagerungen können sich dann entzünden und Probleme verursachen. Der Patient erleidet einen akuten Gichtanfall.

Welche Körperbereiche sind von der Gicht betroffen?

Wie bereits erwähnt, lagern sich die Uratkristalle zumeist in den Gelenken ab. Dort, wo die Ablagerungen sind entstehen auch die entsprechenden Entzündungen. Besonders die Gelenke, die weit von Körperzentrum entfernt sind, sind betroffen. Durch die etwas niedrigeren Temperaturen ist die Löslichkeit der Harnsäure vermindert. Die Harnsäure fällt als Uratkristalle aus. Entsprechend sind zum Beispiel die Zehengrundgelenke, Finger und auch die Ohren häufig betroffen. Prinzipiell kann aber jedes Gelenk betroffen sein. Die Kristalle können aber auch in Form von Nierensteinen in Erscheinung treten.

Ist Gicht lebensgefährlich?

Die Gelenke des Körpers sind keine Bereiche, in denen eine Entzündung lebensgefährlich sein kann. Sammeln sich die Uratkristalle allerdings nicht wie meist an einem Gelenk, sondern in der Niere, so besteht unter Umständen tatsächlich eine Lebensgefahr für den Betroffenen. Die dadurch entstehenden Nierensteine können in der Niere eine Entzündung auslösen. Diese Entzündung kann beim Unterlassen einer medizinischen Behandlung zum Tod führen. Die Nieren sind im Gegensatz zu den Gelenken ein absolut überlebenswichtiges Organ.

Wie kann Gicht noch lebensgefährlich sein?

Etwas unwahrscheinlicher, aber dennoch möglich, ist eine zweite Situation: Nicht etwa die sich ablagernden Uratkristalle machen der Niere Probleme, sondern die Harnsäure. Die übermäßige Ansammlung von Harnsäure in der Niere kann zum Versagen dieses Organs führen. Und der Ausfall der Nieren ist ein medizinischer Notfall und muss dringend medizinisch versorgt werden. Über diesen Weg kann Gicht damit schlussendlich zum Tod führen, ebenfalls vorausgesetzt, es erfolgt keinerlei Behandlung.

Welche Komplikationen können auch noch lebensgefährlich sein?

Sind die Nieren wie bereits oben durch hohe Harnsäurewerte und Nierensteine entzündet kann es neben dem beschriebenen Ausfall der Nieren zu weiteren Komplikationen kommen. Entzündungen in den Nieren sind ein gefährliches Einfallstor. Bakterien haben es nämlich deutlich leichter sich in einer entzündeten Niere einzunisten. Durch den engen Kontakt von Blut und Urin in der Niere besteht dann schnell die Gefahr einer sogenannten Urosepsis. Hierbei durchbrechen die Bakterien die Schranke zischen Blut und Urin. Die Bakterien im Blut lösen eine Blutvergiftung aus. Diese Blutvergiftung ist ein echter medizinischer Notfall und kann selbst unter medizinischer Behandlung tödlich verlaufen.

Gefahr auch durch Medikamente

Die Gicht ist zwar eine schmerzhafte und behandlungsbedürftige Krankheit. Tödlich verläuft sie aber zum Glück nur sehr selten. Wer auf die Ratschläge seines Arztes hört und wie verordnet seine Arzneimittel einnimmt hat nur ein sehr geringes Risiko. Gefährlicher kann es da schon geben, wenn die angewendeten Arzneimittel nicht richtig dosiert werden. Wird das oft verordnete Colchicin nicht wie angeordnet eingenommen, sondern zu hoch dosiert kann das durchaus schwere und tödliche Folgen nach sich ziehen. Bei Fragen also stets an den Arzt oder Apotheker wenden!

Fazit

Gicht an sich ist nicht lebensgefährlich, jedoch sehr schmerzhaft. Es können in seltenen jedoch Komplikationen auftreten, die eine akute Gefahr für das Leben des Betroffenen darstellen. Zum Glück lässt sich selbst bei schwerer Komplikation durch die moderne Medizin noch ein tödlicher Verlauf der Gichterkrankung verhindern. Wichtig ist es den Ratschlägen des Arztes zu folgen und auf seinen eigenen Körper zu hören.